deiner abwesenheit ist so groß, so laut, so still.
es wird wieder frühling ohne dich. ich bin sehr traurig und wenn die sonne scheint sehr glücklich mit unseren erinnerungen, mit meinen erinnerungen an uns.
vor zwei jahren haben wir so wild und spontan unsere reise nach rom klar gemacht. was für ein fest, du in meiner küche - die karten fürs auditorium - gebucht!
ich hab dich immer noch so lieb.
die sterne glimmen, die amsel singt am abend schon. der wind weht einen frühlingsholzduft herein - wie damals,
dann gehen die türen der s-bahn zu und ich muss weinen.

ich vermisse dich-
trotz stein und moos und wüstenvögeln.
du fehlst so.
ich bau mir irgendwelche hilfskonstruktionen und dann stürzen sie wieder ein.
mein geigenspiel ist tonlos geworden, mechanisch, alles klingt gleich. keine gipfel und täler mehr, nur straßen durch ödnis.
straßen, auf denen betrunkene pickup-fahrer nachts gefühllos beschleunigen und dich vom rad knallen.

ich muss die straßen abschaffen, ich muss die geschwindigkeit abschaffen, ich muss die gefühllosigkeit abschaffen.
wären wir doch in italien geblieben, in neapel auf den dächern der schornsteinfeger oder hätten wir doch in rom ein bad im trevibrunnen genommen oder im schildkrötenbrunnen aus afrikanischem marmor.

die sonne wandert auf der südhalbkugel von osten über norden nach westen und bei uns wandert sie von osten über süden nach westen und am äquator wandert sie einfach nur von osten über oben nach westen.
und die käferchen wandern über unten nach westen.

ich bin im osten aufgewachsen und du im westen gestorben.
irgendwo dazwischen haben wir uns getroffen.
ich finde kein oben und unten mehr, auch kein links und kein anderes links.
aber ich weiß genau, wo es weh tut.
da, wo mal mein herz war.

es ist alles zuviel.
manchmal bin ich noch genauso geschockt wie im ersten moment. ich will immer noch aufwachen aus diesem alptraum. ich finde, du könntest langsam mal damit aufhören, tot zu sein. es ist einfach genug jetzt.
komm zurück! ich will wieder leben.
das ist so schwer ohne dich, du warst einfach so viel für mich. zu viel. ich bin einfach zu wenig ohne dich.
ich kann nicht immerzu tapfer sein.
niemand niemand niemand kann nachfühlen, was übrig ist und was fehlt.
ej weeßte...!
ich versuch dich lebendig zu halten und geh irgendwie drauf dabei.

es tut sehr weh
immerzu
wie soll ich das aushalten
ich geh noch kaputt

ich dachte, es wird irgendwann besser.
aber irgendwann ist nicht jetzt.
all die fotos von dir
wie halten die menschen so einen schmerz aus, ohne kaputt zu gehen?
wie kann man aushalten, dass du weg bist?
du fehlst mir so sehr. einfach alles.

es fühlt sich jetzt oft so an, als würde mich etwas von innen schlagen. es schlägt so stark zu, dass ich davon in die knie gehen möchte. mir wird schlecht davon und die luft bleibt mir weg.
es ist mein herz.