die nacht war sehr kurz, bevor die amsel ihr morgenlied anstimmte, muss ich eingeschlafen sein, um keine fünf stunden später wieder aufzuwachen.
erschöpft.
bin wohl zu lange auf der suche nach etwas im see geschwommen in der dämmerung um die seeröschen herum, über denen noch libellen schwirrten.
eine setzte sich auf meine nasse schulter und verführte mich in die dunkelheit ... haltlos ...
zum frühstück zurück in dieser welt, konnte ich auf den zweiten blick erkennen, dass der kran abgebaut wird. ich hab die veränderung gefühlt, bevor ich sie sah. wenn ich wiederkehre, wird alles verschwunden sein, dachte ich da. der wandel ist deutlicher zu spüren, je langsamer er fortschreitet. je versteckter, desto enthüllter. ein wort zerrt an mir, ich verschlucke es.
doch trotz bleierner schwere in den augen erkenne ich ein lächeln, das der älteren frau gehört, die seit einem jahr traurig in den musikladen schaut, um den großen schwarzen hund zu suchen, in den sie sich verliebt hatte. doch der chef hat ihn weggegeben. und so suchte sie ihn woche für woche vergeblich im schaufenster.
auf dem weg zum geschäft sehe ich sie dann in einem anderen hauseingang, vor ihr steht ein wuscheliger weißer hund und wedelt sie an. ich freue mich über ihr strahlen, das dem hund gilt. sie bemerkt mich nicht.
das innere oricello - 4. Jul, 11:40