ich komme die treppen vom s-bahnhof warschauer straße hoch gehumpelt, alles hastet an mir vorüber und um mich herum. ich laufe ein stück die fußgängerbrücke entlang und höre eine vogelstimme. das ist jetzt mal ein realistischer klingelton, denke ich. die stimme wird lauter und variiert. ich stutze: zwischen zwei abfalleimern sitzt auf dem geländer über der s-bahn und nur 2m entfernt vom hektischsten fußgängerfluß berlins eine amsel im wintermantel, blickt richtung alexanderplatz und fernsehturm und singt und singt und singt. der wind kommt von vorn und tobt durch ihr gefieder. sie reißt weiter den schnabel auf und zwitschert die sonne an. die leute rennen an ihr vorüber. als ich stehen bleibe, um zu staunen, beendet sie die strophe und schwingt sich über die gleise.

kleines b, hast du die kleine a geschickt? wie schön wär´s, wenn du sie hättest sehen und hören können.