der siebente

7
Mrz
2013

tutto l´universo obbedisce all´amore

heute
es ist wieder heute, so wie jeden tag heute ist. aber heute ist nochmal wieder ein besonderes heute, sogar zweimal, dreimal besonders.

heute vor einem jahr haben wir nicht nur das entdeckt:
tutto l´universo obedisce all´amore

http://www.youtube.com/watch?v=Q0pH-AEtdgw

und du hast zu mir gesagt: da kannste dir aussuchen, bei wem du mitfahren möchtest, bei ihm oder bei ihr. und ich hab spontan geantwortet: bei dir! bei dir will ich mitfahren. und so haben wir das ja dann auch gemacht und es war himmlisch, die beschleunigung, die kontrolle abzugeben in deine hände und dein geschick, den wind zu spüren und zu hören, die spiegelungen der vorbei ziehenden bäume in deinem helm zu sehen, mich an dir festzuhalten und deine hand zu spüren, die manchmal meine suchte und fand.

heute vor neun monaten bist du nach texas geflogen und morgen wolltest du wieder zurück kommen. ich wollte dich vom flugplatz abholen. unser plan ist nicht aufgegangen.

heute vor acht monaten und ca. einer stunde bist du gestorben und bist seitdem keine minute mehr aus meinen gedanken gegangen.

ich habe inzwischen musik für dich gemacht, welche, die dich nochmal in den arm nehmen möchte in der stunde deines übergangs. und ich habe dir ein lied gewidmet, das "käferchens wüstenritt" heißt. dafür habe ich ein bisschen gelernt, auf der ukulele zu spielen. und stell dir vor, in einer zweiten version dieses liedchens findet das käferchen eine oase in der wüste mit erfrischendem wasser, bienchen und der f-dur amsel in den pappeln, wind und schwalben sind auch dabei.

heute nacht fahre ich mit dem nachtzug in richtung alpen, vielleicht nehme ich mein frühstück an dem ort, an dem wir auf dem weg nach rom in münchen unser abendbrot gegessen haben an einem brunnen im alten botanischen garten.

statt am flughafen werde ich dich morgen in dem alpenort in empfang nehmen, von dem du in deiner lieblingshausarbeit in schriftgröße 9 berichtet hast. vielleicht kommst du als wind oder sonnenstrahl zu mir? oder überraschst mich. ich such dich, tiny b.

7
Feb
2013

7 monate

ich kann nicht behaupten, dass es mir heute besser geht als vor einem monat, im gegenteil. gerade in den letzten tagen hat mich wieder eine tiefe verzweiflung gepackt. ich sehne mich nach dir. nach deiner stimme, deiner umarmung, nach dir, nach dir, nach dir.
nach dir ist da niemand.
und mir wird es wohl auch nie mehr so gehen wie vor dir.

die zeit bringt mich nicht linear von dir weg oder zu dir hin, der schmerz kommt und geht in wellen. gerade ist flut.
ich stelle mir vor, wie mein leben heute aussehen würde, wenn dir nichts zugestoßen wäre. wie hätte sich alles entwickelt? die zeit deiner rückkehr rückte näher. wie wären meine und deine projekte weiter gelaufen?

gestern fragte ich mich auch, wie es gewesen wäre, wenn ich dich nicht so intensiv gesucht hätte und unsere begegnung flüchtig geblieben wäre. würdest du dann noch leben? hätte dein weg am tod zu diesem zeitpunkt vorbei geführt? wärst du trotzdem gestorben, ohne dass sich unsere wege in einander geschlungen hätten? warst du glücklich in deinen letzten minuten?

kann ich nicht unglaublich dankbar sein, dass ich dich noch erleben durfte, dass wir noch eine kurze gemeinsame zeit auf dieser erde zusammen hatten?

ich weiß manchmal nicht, wo ich die energie hernehmen soll, einfach weiter zu machen. es ist schwer, das alles auszuhalten, wie soll ich das nur bis an mein ende mit mir aushalten? warum kann ich die vergangenheit nicht anflehen, sich zu ändern?

sicher ist nichts und alles verändert sich ständig. darauf hatten wir uns geeinigt. und: man kann nicht nicht kommunizieren. auch nicht wenn man tot ist? darüber haben wir nicht gesprochen.

naja, du antwortest nicht mehr, ich bin auf mich zurück geworfen und auf andere menschen, die nicht du sind oder die auch du sind?

vielleicht warst du meine erscheinung, so wie ein kurzes beeindruckendes naturschauspiel. ich weiß schon... was ich nur immer in dir sehe, jetzt sogar ein naturschauspiel.
ja, kurz und schön und besonders faszinierend. du hast mich vollends in deinen bann gezogen. aber keine bange, ich hab durchaus mitbekommen, dass du ein mensch warst, trotz himmlischer wahrnehmung deiner person.

gestern hörte ich den satz beim varieté: manche gehen und kommen nicht wieder, andere kommen und gehen nicht wieder.
ich mußte schlucken aber gleich darauf auch lachen.

eigentlich wußte ich von anfang an, dass du zu den ersteren gehörst. aber irgendwie gehörst du jetzt auch zu den zweiteren, denn du gehst auch nicht wieder aus meinem herzen und meinen gedanken. hast es dir da gemütlich gemacht und ich muss schon wieder aufpassen, dass ich nicht zur anderen seite hinausfalle. halt mich fest. lass mich los.
ebbe und flut

vor einem jahr hast du twopointbeetle an meinem fenster entdeckt und an der uni deinen vortrag über singfische gehalten.
vor einem jahr hab ich dir gedichte von morgenstern geschickt.
vor einem jahr gabs nur das hier und jetzt.

hier
und jetzt?

7
Jan
2013

6 Monate

was ist heute für ein tag?

heute wurde mir meine erste selbstproduzierte cd in die hände gelegt.
heute besuchte mich eine freundin, die dich verstand, die so tickt wie du, die lebt und lebt und keine pause macht und nicht an sicherheiten glaubt, die aus südamerika kommt und anders mit dem hier und jetzt umgeht als die meisten meiner landsleute, die auf der überholspur lebt, solidarisch, mit herz und verstand und die sagt, das wichtigste ist, dass du dich bewegst. keine doppelmoral, keine langweiler, zerteil die menschen nicht in ihre einzelteile, nimm sie als ganzes. akzeptier dich selbst. warte nicht auf jemanden, kämpfe für dich.
ich seh dich an und sehe, sagte sie zu mir, dass du viel energie mitbekommen hast durch diese liebe und dass sie da ist - in dir und dich inspiriert, dass du viel gelernt hast, dass du gute wege gehst.

heute habe ich einen kuchen gebacken.
heute ist mir eingefallen, was ich noch aus meinem leben machen könnte.
heute habe ich das erste mal seit du dich von mir verabschiedet hast wieder nach amerika geskypt. es hat spaß gemacht mit diesem lieben freund, der direkt am pazifik residiert mit eigener palme vorm fenster in la la la la ca usa und einen film drehen will.

heute habe ich gelesen.
heute war ich kurz spazieren, auf der straße roch es nach den rausgestellten weihnachtsbäumen, in den nadeln hing in tropfen der nebel, ich setzte vorsichtig einen fuß vor den anderen auf die nasse haut der straße und versuchte gerade zu gehen.
heute wollte ich deinen eltern einen brief schreiben.

heute habe ich von dir gesprochen und gelächelt.

heute vor 6 monaten bist du gestorben.

7
Dez
2012

erster schnee

hey kleines großes b,

nun liegt der erste schnee auf deinem grab und dein körper tief darunter. statt wüste und hitze, milane und reiher - saarland und frost, spatzen und meisen in der vogeltränke. die krähen, ja, die auch - die schlauen vögel.

mensch, vor sieben monaten waren wir wild, vor sechs monaten hab ich dich das letzte mal im arm gehalten, vor fünf monaten hast du die welten gewechselt und vor vier monaten hab ich mich von deinem leblosen körper verabschieden müssen. kleines b, weißt du noch ...7337!?
wenn wir ein kind gemacht hätten, wärs jetzt auf der welt, weißt du was? wir haben vieles auf die welt gebracht und das wächst und wird gestaltet, du wirst sehen, ich kümmere mich darum, so gut ich kann. etwas von uns beiden wird überleben, bestimmt.

ich denk an dich und lern dich noch immer kennen. danke, dass es dich gab und vergiss nicht: solang ich bin, bist auch du. ich halte dich warm und du mich.


hier dein lieblingsgedicht deines lieblingsantichristen von dem auf eurem texasblog nur die ersten vier zeilen stehen:
das passt mal wieder... hast du mir da eine botschaft hinterlassen, die ich jetzt erst auswickeln und verstehen kann, erst jetzt beim ersten schnee? du bist zuhause angekommen, oder? ich höre deine botschaft. danke.


Vereinsamt

Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein -
Wohl dem, der jetzt noch Heimat hat.
Nun stehst du starr,
schaust rückwärts, ach, wie lange schon,
was bist du Narr
vor Winters in die Welt entflohn?
Die Welt - ein Tor
zu tausend Wüsten stumm und kalt;
wer das verlor,
was du verlorst, macht nirgends halt.
Nun stehst du bleich,
zur Winter-Wanderschaft verflucht,
dem Rauche gleich,
der stets nach kältern Himmeln sucht.
Flieg, Vogel, schnarr
dein Lied im Wüstenvogel-Ton.
Versteck, du Narr,
dein blutend Herz in Eis und Hohn.
Die Krähen schrein
und ziehen schwirren Flugs zur Stadt:
Bald wird es schnein -
Weh dem, der keine Heimat hat.
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