25
Jan
2013

eiszeit

die sonne scheint. das eis knackt, die spree ist mal wieder zugefroren, so wie vor einem jahr. ich denke an unseren spaziergang durch den treptower park in den stillgelegten plänterwald-vergnügungspark. wir haben über deine reiher-eier-forschung philosophiert und rumgeblödelt. es lag schnee und meine schuhe waren kaputt und du hast gelacht aus vollem herzen, als ich über queere reiher-eier-wgs sinniert habe. wir sind in der sonnigen kälte bis zum schiff gelaufen und haben dort kaffee getrunken, ich schenkte dir dort ein glas mit weißem strandsand und ein paar bernsteinen, die ich tage zuvor an der ostsee gefunden hatte. drei monate später waren wir noch einmal gemeinsam dort, wir fanden keine bernsteine mehr am strand, aber wir fanden endlich uns - erstaunt auf einer neuen ebene, bälle fangend, vertrauen fassend.

es fühlt sich traurig an, wenn man das, was man aus vollem herzen verschenkt hat, wieder in den händen hält. vielleicht hätte ich es bei deinen dingen lassen sollen, genau wie die bücher, die ich dir gab. jetzt steht das gläschen mit den bernsteinen wieder bei mir neben dem roten wüstensand aus namibia, in den du deinen quarzkiesel aus dem flussbett für mich gelegt hattest. es sind ganz schön viele neue erfahrungen, die mich unsere verbindung immer noch machen lässt. ist liebe wirklich stärker als der tod? etwas in mir, das mit dir verbunden ist, lebt jedenfalls noch und sucht sich seinen weg.

vor ein paar tagen habe ich im wohnzimmer einer familie deren klavier gestimmt. es raschelte die ganze zeit über aus einer ecke am fenster. nach einer weile kam eine kleine schildkröte an mir vorbei übers parkett und den teppich geschlurft, sie verschwand zwischen tür und wand und schlief vermutlich dort ein. ich hab mich darüber so gefreut. bevor ich ging, sah ich sie mir noch einmal genau an. sie passte in meine geöffneten hände. das hätte ich dir erzählt, wenn ich dich jetzt noch erreichen könnte. und auch, dass der kleine m. in den geigenladen kam und von seinem basketballspiel berichtete und damit angab, was er für ein toller werfer ist. das hätte dir sicher auch gefallen. du wärst bestimmt eine tolle basketballerin gewesen, klein und schnell und wendig, den großen gegenüber im vorteil. vielleicht hättest du es noch lernen können.

ich hab endlich "arizona dream" gesehen und musste natürlich an dich denken und an mich auch. wann muss ich auch schon mal nicht an dich denken, kleines flügel-b?

besame, besame mucho, vielleicht finde ich dich ja eines tages in mexico?
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