17
Jun
2013

amors pfeil

es gibt in berlin sogar eine straße, die nach dem datum benannt ist, an dem ich mich in dich verliebte...
ich denke heute an unseren ersten gemeinsamen abend in der meuterei, wir unterhielten uns 8 stunden lang bis es hell wurde und du erzähltest mir damals schon so viel von dir und aus deinem leben. ich habs so genossen, mit dir zu reden, es hat so einen spaß gemacht und war unglaublich lustvoll. wir beiden - heute vor zwei jahren.
ja und ich mochte es, dass du so "touchy" warst.

danach hörte sich der wind und der regen in den pappeln ganz anders an als vorher. amors pfeil schlug bei mir ein, wie der blitz und es war eine ganz klare sache für mich, gegen deren wucht ich mich überhaupt nicht wehren konnte, hab so geweint am nächsten tag, so stark war das gefühl schon und weißt du was? es ist immer noch so stark, weil du immer noch bei mir bist und weil ich jetzt verstanden habe, wie sehr du auch mich bei dir gefühlt hast. hab alles nochmal gelesen, was wir uns geschrieben haben und so viel sehnsüchtiges von dir darin gefunden, das mich erst jetzt erreicht hat.
es gibt so unglaublich traurige zeitverschiebungen, die sich dann wie botschaften ausnehmen, die dann zugleich schmerzen und trösten und auf jeden fall ein wahnsinnig tiefes gefühl auslösen.

eine gewissheit. du warst mein mensch. ich hatte dich gefunden. und du endlich mich, in den letzten sekunden.
danke. bleib bei mir und halt meine hand.

11
Jun
2013

ich vermisse dich schrecklich

es tut sehr weh
immerzu
wie soll ich das aushalten
ich geh noch kaputt

ich dachte, es wird irgendwann besser.
aber irgendwann ist nicht jetzt.
all die fotos von dir
wie halten die menschen so einen schmerz aus, ohne kaputt zu gehen?
wie kann man aushalten, dass du weg bist?
du fehlst mir so sehr. einfach alles.

7
Jun
2013

gute reise

gestern meinte ein freund von mir, der letzte woche aus den usa zurückkehrte und mir an deinem bäumchen im abendlicht von seinen abenteuern berichtete (er drehte einen film in californien und hätte eine fitte person hinter der kamera gebraucht), er meinte also zu mir: britta hat dich sehr gefordert als sie am leben war und nun, wo sie das nicht mehr ist, fordert sie dich noch immer, es sind verschiedene lektionen, vor allem im loslassen lernen.
vor einem jahr bist du um die welt geflogen, hast berlin und europa verlassen für dein letztes abenteuer. als ich gestern in den abendhimmel geschaut habe, um zu verstehen, dass, wenn uns jetzt ein komet treffen würde, der uns einfach aus dem leben reißt, es für uns selbst völlig egal wäre, wir wären ja weg, wir hätten einen letzten schönen abend gehabt und das getan wonach uns war, wir hätten herausgefunden, was unsere bedürfnisse sind und sie uns so gut es geht erfüllt. traurig wäre es, wenn man das nicht für sich selbst herausfindet und ein unglückliches leben führt, ohne zu wissen, wie man es selbst ändern kann.
es sind die mitmenschen, die um uns trauern würden, weil ihnen die gefühle und die lebensfreude und die gemeinsamen erinnerungen fehlen würden, die sie mit uns geteilt haben und nur mit uns, weil jeder von uns einzigartig ist, so wie du einzigartig bist und warst.
das ist das traurige.

wir trauern eigentlich um einen teil von uns, der mit dir gegangen ist. doch wir halten auch einen teil von dir in uns lebendig. und wer weiß, vielleicht ist ja dieser platz am bäumchen ein neuer energie-ort. du weißt ja, was das ist.

als ich gestern also mit diesem zurückgekehrten freund im görlitzer park an deinem bäumchen in den abendhimmel schaute, da zündeten die leute neben uns, die wohl geburtstag feierten, ein kleines feuerwerk und das waren 3 schöne sternenregen und irgendwie hat das in dem moment so gut gepasst und es fühlte sich an wie ein gruß von dir und für dich von uns.

und trotz allem loslassen hatte ich auch das gefühl, du bist zurückgekehrt von deiner reise nach diesem langen jahr.

6
Jun
2013

venustransit in memoriam ans LEbENLiEBEN

diese musik ist unserem letzten gemeinsamen morgen im hier und jetzt gewidmet:
https://soundcloud.com/orecchio-interno/03-venustransit-geige-03

und hier ein video des naturschauspiels:
http://www.youtube.com/watch?v=_7U5VbasKr4

am 6.6.2012 durchquerte die venus in den frühen morgenstunden die aufgehende sonne, das heißt: sonne, venus und erde bildeten eine linie im universum. dieses schauspiel ist so selten zu beobachten, dass es für alle heute lebenden das letzte mal zu sehen war, in berlin war gute sicht zu diesem zeitpunkt bei sonenaufgang zwischen 4:40 und 6:37 und wir entschieden uns dennoch diesen venustransit arm in arm eng umschlungen im halbschlaf zu verbringen, obwohl du sonnenaufgänge so liebst und ich die himmelsschauspiele so anbete.
das waren unsere letzten gemeinsamen stunden und das letzte mal, dass ich dich lebend im arm hielt ausgerechnet in dem moment wo venus vor der sonne tanzt.
schön, dass wir diese energiegeladene zeit auf uns konzentriert mit venus und sonne im halbschlaf verbracht haben und nicht im gedränge. du warst meine sonne und meine venus und vielleicht war dieser abschied der höhepunkt unserer kosmischen energie. wir waren im auge des sturms und gerade deshalb so ruhig.

3
Jun
2013

in die welt hinaus schreien

könnte ich ein paar dinge, die gleichen, die ich dir in dein linkes oricello, in das kleine flüstern wollte, doch die welt antwortet genauso wenig .... hab was über die mauer herausgefunden, auf die du in rom geklettert bist, sie ist natürlich uralt und steht an der straße nach ostia.

ich hätte hier gerne über jeden tag im mai mit uns etwas geschrieben, damit ichs nicht vergesse, weil alles blasser werden wird, die erinnerung wird sich irgendwann ganz in der zukunft einebnen, es werden nur noch ruinen bleiben, deren fundamente man vielleicht nicht mehr erkennt, weil sie verwittert sind und überlagert mit neuem. im moment strahlt jede erinnerung noch deutlich in ihren konturen. manchmal glaube ich aber auch schon, ich hätte es vielleicht nur geträumt, es gibt verdammt nochmal keine zeugen mehr außer mir. ich dachte, an unsere verrückte zeit wirst du dich vielleicht noch jahrelang erinnern... wer wird nun auf unseren erinnerungen klettern?

jetzt flüstere ich doch nicht mehr, weil ich es manchmal rausschreien muss, weil ich allein übrig geblieben bin mit meinen starken erinnerungen an dich und uns, und das hier ist nur die spitze des eisbergs, darunter gibt es unendlich tieferes, wie gesagt:

ich weiß noch alles, was wir an all den tagen gemacht haben: am 13. kamst du zurück aus dem saarland und ich vom krankenhaus, in das meine mutter eingeliefert wurde, wir spazierten noch am abend durch den treptower park und erzählten uns, was wir dramatisches erlebt haben. am 15. brachte ich dich zur amerikanischen botschaft und wir versuchten die broschüre zu besorgen, die du deinen eltern schicken wolltest, am 17. waren wir im kino und sahen nordzee/texas am 18. hatten wir eine zweigeteilte nacht und mehrere schicksalhaafte südblockbegegnungen beim konzert von normal love und einen bemerkenswerten heimweg am 19. du hast mir morgens schon! etwas von dir aus der kindheit erzählt und wie du zur kamera gekommen bist und hast mir die mitte der welt aus dem buchladen gebracht, bevor ich mit a für einen auftritt probte, am 20. machten wir unsere kleine motorradtour, du hast mir dein forschungsgebiet bei eberswalde gezeigt, vorher haben wir in bikerkluft ein eis gegessen und dann haben wir bei cris und olaf die tomaten gepflanzt, cris zeigte uns noch ihre pflaumenbaumallee, wir aßen unter schwalbenschreien ein wunderbares abendessen und abends gings mit standlicht zurück über die landstraße. uiuiui. am 21. besuchten wir motorradlouis, haben dort eine neue lampe für dein maschinchen gekauft und handschuhe für mich, damit meine geigenfingerchen ganz bleiben, falls wir uns mal langlegen, meine mutter haben wir anschließend im krankenhaus besucht und dann das licht zusammen eingebaut, eine gute erfahrung, wir haben uns schön ergänzt und am ende hats funktioniert und wir haben uns in die hände geklatscht. am 22. haben wir blumenerde geholt and unsere kleine poolparty auf balcanyon veranstaltet mit früchtecoctail und reggaemusic und du wundertest dich darüber, dass du so gut mit mir party machen konntest. abends hast du bei mir für uns gekocht und einen hörspielkrimi gehört während ich noch im feiermodus mutti ein paar lebensmittel vorbeibrachte und du hast bemerkt, dass vielleicht alles so seine richtigkeit hatte in der reihenfolge mit deinen beziehungsgeschichtchen und freundschaften, weiß das noch gut, es ging auch um e., die nach dir gefragt hat und bei der du dich nun endlich bald melden wolltest, wir haben auf dem balkon mit kerze zu abend gegessen und der tisch stand im wasser in unserem 1m durchmesser-pool und unsere füße planschten darin, ich weiß mit wem du am 23. die nacht durchgemacht hast und dass du am 24. beinahe unter deinem motorrad lagst, weil dich ein lkw-fahrer beim zurücksetzen nicht gesehen hatte, ich kann mich gut an unsere darauf folgenden 3 wandertage erinnern, die waren nicht ganz ohne, hab dort einiges gelernt und am sonnabend haben wir auf einem berg ein winziges feuer gemacht zum kochen und du bestandest darauf, die hüterin des feuers zu sein. am montag saßt du auf meinem balkon als julia schon da war und konntest dich nicht entschließen, nach hause zu gehen. dienstag hast du ihr dann das premiereprogramm "erklärt" und abends hab ich dich zufällig nach meiner straßenmusik in kreuzberg im f-hain getroffen, nachdem ich die ganze zeit über schon das gefühl hatte, ich seh dich auf der straße, aber du warst woandershin unterwegs. dieser dienstag war vor einem jahr und dann kam mittwoch und damals am mittwoch warst du bei mir im geigenladen und wir haben vorne abgeschlossen, damit wir hinten für uns sein konnten und nach feierabend kam frau d mit ihrer freundin zum geigen und gitarrespielen und sie fanden es ganz schön heiß im laden, oh ja. später hast du dich mit k getroffen, die zu müde war für lange selbstgespräche oder zum zuhören und so kams, dass sie uns noch einen gemeinsamen abend bescherte, denn nach eurem date schliefst du in meinen armen ein. die nächste nacht am donnerstag wurde nach einem angetrunkenen abend mit blogeinrichtungsversuchen und in amerikaerinnerungen schwelgend deinerseits dann weniger harmonisch. draußen regnete es und die pappeln rauschten dazu und ich weinte wohl, weil du etwas missverstanden hattest und weil du so gefährlich lebtest und ich angst um dich hatte und du wolltest dann aber doch nicht gehen. am nächsten tag kam ich mit dir zur zahnärztin mit, du zeigtest mir im wartezimmer ein kalenderblatt über die wüste, dass ich monate später mir dort kopieren ließ und erklärtest mir den survivalball, mit dem man 4 wochen lang den klimawandel überlebte, so glaubten die leichtgläubigen, einen survivalballinhaber hast du persönlich in kopenhagen gefilmt, aber das sah ich erst, als du mir keine untertitel mehr liefern konntest. du zeigtest mir den laden, in dem du deine polit-t-shirts kauftest und dann frühstückten wir bei dir im bett. das taten wir dann nochmal nach dem sonntagabend, an dem du mich vom tanzen abholtest, wo wir uns zusammen eine show angesehen hatten, die dir wohl gefallen hatte, du standst so dicht neben mir und passtest so gut in meinen arm. ich lud dich noch in dem kleinen restaurant, das du mir zeigtest zu einem coctail ein, essen musst du dort auch mal, ohne mich aber dann, sagtest du mir, das restaurant sei gut und von zwei frauen geführt, zwei spanierinnen, zwei mexikanerinnen, zwei italienerinnen? du wolltest dich für meine einladung ein andermal im nächsten jahr revanchieren. und du schnittest mir die haare am tag darauf, nachdem ich lange neben dir wach lag und nicht wieder zur ruhe kam und ich dir dann noch auf der landkarte zeigte, in welchem dorf mein onkel wohnte und wir uns noch austauschten über die einzigartigkeit der ausdruckskraft menschlicher stimmen, ich liebte deine stimme so und las und las und las aus ihr heraus!, dann hielt ich dir in deiner badewanne mit meinen füßen die ohren zu, wir lachten und du brachtest dein motorrad fort, ich sah dir nach und sah dich das letzte mal auf deinem maschinchen, aber da war schon juni und montag und die letze woche und unsere letzen zwei tage. du feiertest an diesem abend abschied mit deiner wg und mit teds und ich malte ein bild mit kreide von dir an eure tafel in der küche. vor unserem letzten abend hatte ich ein bisschen angst, doch wir begingen ihn ganz sinnlich und leise zu abend essend, karten spielend, badend, musik hörend, ich massierte dir die füße und wir hörten franco battiatos "alexanderplatz, auf wiedersehen". ich fragte dich, wie fühlt es sich nun an und du antwortetest: vertraut! als würden wir uns ewig kennen.

dann fragen wir uns fast nichts mehr und geben uns die letzten geschenke und den letzten kuss. das kleine fernrohr, das du nicht mitnimmst, schenke ich ein jahr später deinem kleinen neffen. die venus zieht am morgen vor der sonne vorbei, während wir uns im halbschlaf festhalten und dann lasse ich dich los und geschehen, dass du deiner wege gehst.

vor der tür spielen wir noch ein spiel, damit wir nicht so traurig werden, ich küsse dich aufs oricello und drücke dich. machs gut und komm heil zurück nach hause.
ich versuchs, sagst du, drehst dich um und gehst los.

23
Mai
2013

alles, was bleibt: desert ride of tiny b

z.b. die uku, mit der du inzwischen für einige inspiration gesorgt hast und die musik:
https://soundcloud.com/orecchio-interno/05-desertride-of-tiny-b

20
Mai
2013

definitiv unsere zeit

ich behalts einfach für mich

19
Mai
2013

definitiv unsere zeit

ich hab gar nicht so sehr um dich gekämpft, wie ich immer dachte, das war durchaus beidseitig. ich wollte dich sehr, ja! aber ich hab dich auf mich zukommen lassen, ganz langsam. du warst diejenige, die sich nach wochen oder tagen immer wieder zuerst bei mir gemeldet hat, weil ich dir was geben konnte, was dir gut tat, was dir spaß gemacht hat, was dich inspiriert hat und was du so intensiv noch nicht kanntest, wie du mehrmals verwundert festgestellt hattest, etwas, das dich verwirrt, vielleicht überfordert und dennoch angezogen hat, etwas, das nichts mit oberflächlichkeit, sondern mit tiefe zu tun hatte.

und in der letzten maihälfte nach deiner wiederkehr aus dem saarland, vom letzten besuch bei deiner familie,was du damals noch nicht wissen konntest, haben wir fast jeden tag mit einander verbracht, haben uns geliebt und gestritten und missverstanden und angenervt und vermisst und meine mutter im krankenhaus besucht auf dem motorrad und: wir haben uns zugehört und im arm gehalten und gepflanzt haben wir auch etwas zusammen und ich habe dich ganz früh am morgen zur amerikanischen botschaft begleitet und dann vor dem japanischen kulturzentrum auf dich gewartet, weil man sich vor der amerikanischen botschaft nicht aufhalten durfte, da sich die weltmacht sonst bedroht gefühlt hätte und später haben wir zusammen bei dir gefrühstückt. auf dem hinweg in der vollen u-bahn standen wir eng voreinander und du legtest deinen kopf auf meine schulter und schlummertest im stehen, und ich hatte dein schwarzes struppi-haar in den augen und hielt dich fest, damit du nicht umfällst und ich war glücklich dabei. die leute guckten in unsere richtung, was wir wohl für welche sind und sie sahen uns so ähnlich interessiert an, wie damals die leute in rom in der vollen s-bahn richtung ostia. wir hatten eine besondere ausstrahlung zusammen, beide in unseren schönen lederjacken und einem knistern im blick und einem leuchten im auge und einem lächeln um den mund und einer tragik im nacken, die wir noch nicht wahrhaben wollten.

es war ein schwerer abschied, der uns bevorstand, aber noch nicht gleich, nicht jetzt, nicht heute und so taten wir, als hätten wir alle zeit der welt, um über gewisse dinge nicht zu reden, um uns nicht festzulegen, um einiges nicht auszusprechen, um nicht unglücklich zu sein darüber, dass wir uns gerade nun wirklich noch kurz vor deiner abreise ernsthaft aufeinander einließen und dass es ein scheißkalter entzug werden würde, wenn du dann 2 wochen später für 9 monate oder sogar ein ganzes jahr in texas sein wirst. wir taten so, als könnten wir es uns leisten, nebeneinander zu liegen, ohne uns anzufassen, im bett, im wald, am see, auf dem berg unter dem sternenhimmel und den nächtlichen vogelschreien.

und wir haben auch überhaupt nicht dafür gesorgt, dass irgendjemand von deinen leuten bemerkt, wie eng es mit uns wurde, mit meinen leuten habe ich darüber gesprochen, aus diesem grund waren sie auch das ganze letzte jahr für mich da, weil sie verstanden hatten, was mir mit dir geschehen war, meine leute hatten auch die gelegenheit, dich kennenzulernen und uns zusammen zu erleben. und sie waren berührt von uns und freuten sich so sehr für mich, sie mochten dich.

vor den meisten deiner leute, hast du unsere verbindung mehr oder weniger im halbdunkel gelassen, ich hätte vielleicht nicht ganz in ihr bild von dir gepasst.

mal ganz ehrlich kleines b, sowas werde ich mit keiner person nochmal durchmachen. von nun an wird eine person, die mit mir gemeinsam im begriff ist, eine partnerschaft zu gestalten, die schon fast bei mir wohnt, mit der ich meine klamotten tausche und mein computerpasswort teile, die mir vertraut und der ich vertraue, die mit mir schläft und mit mir aufsteht, die mit mir durch wälder wandert ohne zelt und dach und mir die zecken aus der wade dreht, die mir ihre sorgen und ängste mitteilt, der ich via skype über tausende kilometer weit die ukulele stimme und gemeinsam liedchen übe oder in meine geigenstunde reinlinsen lasse und nächtelang chatte, von nun an wird diese person, sollte sie es jemals noch einmal für mich geben, zu mir stehen, oder wir lassen es. das hab ich wohl von dir lernen dürfen. vielleicht wär alles gut geworden, wenn wir genug zeit gehabt hätten und ganz zum schluss, kurz vor deinem tod, fühlte es sich so an, als wären wir beieinander angekommen, wir hatten dann nur noch 3 tage, um es zu genießen. ich versuche es als geschenk zu sehen, dass wir diese 3 tage trotz der großen entfernung noch zusammen hatten.

die erkenntnisse tun weh und auch gut und verbinden mich mit unserer zeit und meinem jetzt im hier. ehrlich zu sich selbst sein, das einzige was hilft. wenn du mich irgendwann ruhen lässt, dann lass ich dich auch ruhen.

alles blüht und duftet, ich denk an dich und je mehr ich dich loslasse, desto näher kommst du zu mir, wie immer eigentlich.

und:

der mai bleibt definitiv unsere zeit.

7
Mai
2013

einer unserer schönsten tage

hab schöne erinnerungen an den 7.mai 2012 mit dir, von morgens bis abends richtig schön und innig wars mit uns, mittags hast du den flug gebucht für den 7.juni und warst erleichtert, dass es endlich ein datum gibt, auf das du dich einstellen kannst. und ich hab mich gefreut, dass wir noch 4 wochen zeit haben zusammen.

heute habe ich endlich erfahren, wie der kleine vogel heißt, dessen gesang wie goldfäden klingt: mönchsgrasmücke
du hattest damals schon auf grasmücke getippt als er letzten mai vor deinem fenster singsang.

er nistet am haus meiner geigenlehrerin und zwitscherte uns heute nachmittag durchs offene fenster in den schubert hinein, der an einer stelle nach nachtigall klingt.
das war schön.

2
Mai
2013

33 Jahre alt

wärst du heute geworden oder anders: vor 33 Jahren wurdest du geboren und darüber können wir alle froh sein.
schön, dass du bei uns warst.

1
Mai
2013

hey, na?!

wannseegruss1

loslassen, damit ich die hände frei hab und die erinnerungen ne chance haben zu kommen wann sie wollen?

wannsseegruss2

29
Apr
2013

deinen leuts

bin ich heute vorm und im görli in die arme gelaufen, na klar, sie wohnen ja auch alle da. und irgendwie wars gut, den einen und die andere zu sehen, sogar ein mini me war dabei, saß da mitten zwischen den bäumchen mit seinen zwei zähnchen und einer minigießkanne. so war das.

letzte woche saß ich noch im saarland zwischen deinen anderen leuts, wie du es formulieren würdest, ein typisches b-wort, die leuts! sie haben gleich die fussels adoptiert und wir sind ein stück gewandert, bergauf und bergab, schritte zählend, lebensweg erzählend, stützend - das tat gut. sie denken mit einem lächeln an dich und wissen wovon die rede ist. krankheit, unfall, trennung, tod - es gibt soviele facetten von abschied, jeder ist auf seine art gleichzeitig leichter und schwerer als alle anderen. klingt absurd, ist es aber nicht.
ihr habt meinen respekt!

ich hab mit deinen leuts auch zusammen kuchen und eis und abendbrot und pizza gegessen und du warst irgendwie mit dabei. das hat spaß gemacht und fühlte sich ein bisschen an wie nachhause kommen. nach hause in deine schöne landschaft, nachhause zu deinen alten freundinnen, nachhause zur familie deiner schwester und nachhause zu deinen eltern. ein bisschen, als wärst du gar nicht weg - das hörte ich zweimal.
und trotzdem, je enger wir zusammen rücken, desto mehr fällt auf: in der mitte fehlst du. doch ohne dein fehlen, hätten wir diesen kreis nicht gebildet, der kreis ist eine spur von dir. deine aura, ein bisschen von deinem leuchten und deiner energie in den traurigen und schönen augen deiner leuts, ein paar leuchtsternchen in den kinderzimmern, am bäumchen, in einer küche und einem wohnzimmer neben deinem bild, an lunas eingang zum keller, über meinem bett, über dem a deines namens auf deinem grab.

ein orion im bad und einer am himmel hier und dort und in earth mountain.

hey, im saarland ist das ukulelenfieber ausgebrochen, du hast alle angesteckt, oder war ich das? neenee, du hast damit angefangen in texas auf deiner luna tattoo. jaja, die himmelskörper und schildkröten.

die spuren im sand, es ist alles da, sagtest du, man muss nur hinsehen, die landschaft verstehen. manchmal findet man gemalte dinos oder ukulelentönchen, kleine timmis und luisas, gedichte am eingang deines friedhofs oder zerbrochene holzflugzeuge, die immernoch fliegen können und manchmal findet man auch fantastische blaue und grüne steinchen und die retten dich dann zusammen mit den leuts, die sie dir zeigen, über den tag und den moment und es ist völlig egal, dass sie schlacke heißen oder aus glas sind, in dem moment, in dem sie dich retten, sind es edelsteine und sie sind einfach nur schön - genauso wie dein uralter rosenquarz erzählen sie eine und deine und unsere geschichte und die geschichte von deinen kleinen und großen leuts, die jetzt auch ein bisschen meine leuts sind.

27
Apr
2013

due machste miche gaaanze veruckte

du-machste-miche-gaaanz-verruckte

in der italienischen eisdiele am straßenrand von zinnowitz, all die rentner, wie sie uns nachgeschaut haben.
an einem arbeitstag saßen wir da vormittags und haben la dolce vita genossen, der italienische eisdealer mit dem ergrauten zöpfchen lief regelmäßig auf die straße, blickte zum himmel, ob er die sonne finden konnte, denn wo sonne, da auch kundschaft und dann stieß er mit geöffneten händen sein gebet richtung sonne: "due machste miche gaaaanz verruckte", danach grinste er uns jedesmal an und verschwand wieder in der eisdiele und wir saßen in seinem einzigen strandkorb und feierten das leben und uns.

wir hatten es gut da auf unserer rentnerinsel, du hast am strand geschlafen und ich hab, den kopf an deine rippchen gelehnt, thomas bernhard gelesen, wir haben uns die bälle zugeworfen und abends vor dem zelt gekocht und dann am strand einen graben gebaut, der uns schutz vor dem wind gab und in die sterne geschaut, den orion gesucht und gefunden. es brannte die rote kerze, ich glaub, ich hab sie danach nur noch einmal gesehen. und am morgen gabs kaffe b sandvollendet. du hast niemandem erzählt, dass du mich eingeladen hattest nach zu kommen, trotz allem und dass du doch nicht ganz allein an der ostsee warst, hast nur dein kaputtes fahrrad gezeigt.
meine chefs haben mir am mittwoch ins verheulte gesicht geschaut und mir sofort frei gegeben, damit ich meine privatangelegenheiten klären kann und dir hinterher fahre. wir haben uns über trauerjahr und abschied und wandern unterhalten. und dir ist klar geworden, warum du im frühling so traurig wirst, nachdem du vor einiger zeit im frühling einen schweren abschied hattest. du bist mir um den hals gefallen als ich dir gesagt habe: du trauerst noch, du bist noch im trauerjahr und wenn die jahreszeit kommt, dann erinnert dich alles, jedes geräusch, jeder blumenduft an deinen abschied. achso! das hat sogar einen namen, sagtes du.
ja kleines b, das ist die trauer. nimm dir die zeit bis es verheilt. und plötzlich haben wir beide ganz viel verstanden, warum vieles so kompliziert ist. und auf einmal gab es da einen neuen anfang, obwohl wir gedacht haben, die ostsee wird ein abschied. und wir waren ganz behutsam miteinander und respektvoll. das war wirklich schön, weißt du das?

vor einem jahr, heute.

18
Apr
2013

in deine vergangenheit

verreise ich schon morgen und bringe blumen mit an deinen heiligen fluss saar
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